Fachkräftemangel und Integration bzw. Zuwanderung sind Themen, die zurzeit in allen Medien diskutiert werden. Wie wäre es, das Lösungspotenzial optimal auszuschöpfen, das eine effektive Verknüpfung der beiden Themenbereiche in sich birgt? Eines der Erfolg versprechenden Projekte, über Integration und Zuwanderung qualifizierte Mitarbeiter für den deutschen Arbeitsmarkt zu gewinnen, ist die Ingenieurwissenschaftliche Abschlussorientierte Qualifizierung (IAQ).
Das Aus- und Weiterbildungsnetzwerk pro-mst der Hochschule Kaiserslautern bereitet im Rahmen des Förderprogramms „Integration durch Qualifizierung“ Migranten mit Hochschul- oder Berufsabschluss in den Bereichen Mathematik, Informatik, Naturwissenschaft und Technik (MINT) auf ihren beruflichen Einstieg in Deutschland vor. Eines der beiden Angebote – die intensive IAQ-Qualifizierung – richtet sich dabei speziell an Hochschulabsolventen. Individuelle Coachings helfen ihnen, sich je nach Vorbildung eigenständig weiterzuqualifizieren.
Die einjährige Qualifizierungsmaßnahme unterteilt sich in eine Hochschul- und eine Praxisphase. Neben einer Verbessrung der Sprachkenntnisse können sich die Teilnehmer dabei nicht nur mit der Arbeitskultur in Deutschland vertraut machen, sondern auch mit der allgemeinen Lebensweise.
Letztendlich steht beim IAQ-Projekt die unverzichtbare fachliche Qualifizierung im Mittelpunkt: Migranten sollen adäquate Arbeitsplätze finden, bei denen sie ihre Fachkompetenz einbringen können, und Unternehmen sollen dem Fachkräftemangel mit qualifizierten Mitarbeitern begegnen können.
Neben den fachlichen Voraussetzungen sind insbesondere Deutschkenntnisse und die soziale Kompetenz der Bewerber entscheidende Kriterien.
Das IAQ-Projekt fügt sich perfekt in das Engagement ein, das ProNES seit Jahren in Sachen Ausbildung zeigt. So durften wir Anfang des Jahres unseren marokkanischen Praktikanten Mohamed Erroudani in unserem Team willkommen (مرحبا) heißen. Den Hauptunterschied bei der alltäglichen Arbeit sieht Mohamed Erroudani in der innerbetrieblichen Struktur. Der Teamgedanke, wie er bei ProNES gelebt wird und bei dem die Geschäftsführer sich als leitende Teammitglieder sehen, ist in Marokko eher selten anzutreffen. Firmenleiter sind bei der alltäglichen Arbeit eher Auftraggeber als kollegialer Ansprechpartner.
Vorläufige Quintessenz: Die ersten beiden Monate haben alle Seiten als sehr positiv wahrgenommen. Wir würden uns freuen, wenn die Qualifizierungsmaßnahme auf allen Seiten mit Erfolg gekrönt würde. Denn eines ist ganz sicher: qualifizierte, engagierte und teamfähige Neuzugänge sind in jedem Team willkommen.